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Wie
der Klagende und wie Hiob, so ist auch Franziskus äußerlich
von Anfechtung, ja von Verfall gekennzeichnet. Mit der Abwen-
dung von der oft üblichen idyllischen Darstellung des großen
Heiligen wird er als "Franziskus heute" gezeigt, Franziskus, in
einer aufs höchste gefährdeten und gefährdenden Welt:
Sein gütig-mitleidsvoller Blick geht in seine Hände, aber die
sind leer. Vielleicht barg sich vordem ein Vögelchen darin, aber
es ist verschwunden. Statt der Tiere, denen er der Legende
nach zu predigen pflegte, winden sich zwei Schlangen durch
und um seine Beine. Sie beißen ihn und einander als Zeichen
der Anfechtung durch eine lieblos-kalte Welt.
Seine
Kutte ist zerfranst; sein Leib asketisch ausgehöhlt. Ohne
ikonographisches Vorbild ist auch die übergroße Kapuze auf
seinen Schultern als ein schwerer
Kelch, der auch an ihm nicht
vorübergeht.
Aber ihr oberer Rand umrahmt seinen Kopf wie
ein Heiligenschein.
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